9 Tipps für einen plastikfreien Alltag

Plastik braucht eine lange Zeit, um sich zu zersetzen, wobei „zersetzen“ das falsche Wort ist. Plastikteile werden immer kleiner, mikroskopisch klein, aber nie vollständig abgebaut. Auch recyceln ist keine hundertprozentige Lösung, dazu wird es ein anderes Mal einen Artikel geben. Deswegen ist es wichtig, sich den eigenen Plastikverbrauch bewusst zu machen. Natürlich ist es nicht einfach von heute auf morgen komplett auf Plastik zu verzichten. Mir geht es auch nicht um Geräte etc. aus Kunststoff, die meist eine längere Lebenszeit haben, sondern um Einweg- bzw. Verpackungsplastik. Daher hier meine Tipps für einen plastikfreien Alltag. 

In meinem Artikel 11 Tipps für ein nachhaltiges Bad sind bereits einige Vorschläge enthalten, die werde ich hier nicht wiederholen. Schaut euch einfach den Artikel an. 

1. Stoffbeutel

Mittlerweile sind die Plastiktüten und Papiertüten im Einzelhandel kostenpflichtig. Aber durch die Produktion entstehen u. a. CO2-Emissionen, dies ließe sich nur durch eine häufige Nutzung ausgleichen. Meist halten diese Tüten aber nur ein bis zwei Einkäufe. Deswegen als Tipp einfach in alle Taschen/Rucksäcke oder ins Auto Stoffbeutel packen. Dann habt ihr für einen spontanen Einkauf immer einen Beutel dabei und müsst kein Geld für eine Tüte ausgeben und schont die Umwelt.

(Auch beim Stoffbeutel entstehen CO2-Emissionen, daher kauft nicht zu viele und nutzt die Beutel so lange wie möglich.)

2. Gemüsenetze

Im Supermarkt unverpacktes Obst und Gemüse so in den Korb oder aufs Band zu legen ist meist unpraktisch. Auch auf dem Wochenmarkt sind Champions oder Feldsalat leichter zu transportieren, wenn diese in einem kleinen Beutel sind. Diese Gemüsenetze gibt es mittlerweile in vielen Supermärkten zu kaufen oder wer mit der Nähmaschine umgehen kann, näht sich aus einem Bettlaken oder T-Shirt eigene Netze. 

3. keine Müllbeutel kaufen – nutzen was sowieso in die vier Wände kommt

Bei uns fällt bereits weniger Rest- oder Plastikmüll an. Aber es kommt doch immer noch etwas zusammen. Ich kaufe allerdings keine Müllbeutel mehr, sondern nutze, was durch die Einkäufe doch noch mit reinkommt. Der Beutel vom Toilettenpapier eignet sich gut als Mülltüte oder einfach aus Zeitungspapier Müllbeutel falten. 

4. Brotbeutel oder Dose zum Bäcker mitbringen

Wir kaufen unser Brot meist ungeschnitten und bringen daher einen Baumwollbeutel zum Bäcker mit. Statt in die beschichtete Papiertüte bekommen wir das Brot in unseren Beutel. Für Kuchen nehmen wir einfach eine Dose mit und lassen uns den entsprechend abfüllen. 

5. Eigenen Thermobecher und/oder Flasche mitnehmen

To go Becher halten das Getränk nicht warm und sind anfangs auch recht heiß. Daher einfach von zu Hause einen eigenen Thermobecher mitbringen oder unterwegs auffüllen lassen. Oder ihr kocht bereits zu Hause Tee oder Kaffee und nehmt diesen direkt mit. 

Auch Wasser für unterwegs lässt sich am einfachsten zu Hause in die Edelstahl- oder Glasflasche füllen und bei Bedarf unterwegs nachfüllen. Mit entsprechender Vorbereitung braucht mensch unterwegs nichts Verpacktes kaufen. Wenn wir nur drei Stunden Zug fahren, haben wir einen Stoffbeutel voll Verpflegung mit (Tee, Wasser, Brot, Obst, Süßes). Könnte ja sein, dass wir unterwegs verhungern.

6. Fertiggerichte reduzieren

Frische Lebensmittel sind seltener in Plastik verpackt als Fertiggerichte. Viel Plastik lässt sich vermeiden, wenn mensch keine/kaum Fertiggerichte kauft. Das klappt bei mir mal mehr, mal weniger gut. 

7. „Keine Werbung“ auf dem Briefkasten

Bei uns gibt es am Wochenende leider noch immer in plastikverschweißten Werbeblättchen. Daher einfach einen Aufkleber mit „Bitte keine Werbung“ an euren Briefkasten kleben und so unnötiges Plastik und Papier vermeiden. Mit der Zeit wird voraussichtlich weniger produziert, wenn immer weniger Haushalte die Werbung möchte. 

8. Verpackungspapier als Geschenkpapier

Geschenkpapier ist häufig beschichtet und wird nach einmaliger Verwendung entsorgt. Meist hat mensch einige Rollen mit verschiedenen Motiven zu Hause, die nicht immer benötigt werden, z. B. Weihnachtsmotive. Ich nutze mittlerweile das Packpapier von online Bestellungen und verwende es als Geschenkpapier. Entweder ganz schlicht, einfach nur das Papier mit einem Bändchen oder für die Kreativen kann mensch das Papier vorher bedrucken oder bemalen. Mir gefällt dies schlichte Papier mittlerweile viel besser als die ganzen bunten Verpackungen.

9. Kochbesteck

Pfannenwender, Suppenkelle etc. gibt es in vielen Materialien Holz, Kunststoff und Metall. Zu empfehlen sind ganz klar Holz- und Metallbestecke, diese können bei starker Hitze nicht schmelzen und geben keine Partikel ins Essen ab. In diesem Fall gilt auch nicht aufbrauchen und dann neu oder gebraucht kaufen, sondern direkt. 

Weitere Möglichkeiten für einen plastikfreien Alltag

Die Anzahl an plastikfreien Produkten wächst, beispielsweise Edelstahlbrotdosen. Es ist auch nicht nachhaltig, alle Plastikdosen zu entsorgen und sich neue Edelstahldosen zu kaufen. Ihr könnt die Dosen weiterverwenden für trockene Lebensmittel, solange ihr die Dosen nicht erhitzt. Oder einfach zweckentfremden als Aufbewahrungsboxen für Kleinkram. Lebensmittel lassen sich im Kühl- oder Gefrierschrank auch in Gläsern aufbewahren. Einfach leere Nussmus-, Marmelade oder Saftflaschen sammeln. 
Bei „herkömmliche“ Kaugummis besteht die Kaumasse häufig aus Kunststoffen auf Erdölbasis. Es gibt bereits erste Anbieter, die darauf verzichten. Leider sind die meist wieder verpackt.

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