Kolumne #3 – positive Nachrichten zum Klimaschutz?

Für die Kolumne versuche ich Themen zu finden, die aktuell sind. Themen, die mir in meinem Alltag begegnen, über die ich gestolpert bin. Als ich das Buch „Im Grunde gut“ von Rutger Bregman gelesen habe, dachte ich, ich könnte doch einmal über die positiven Nachrichten zum Klimaschutz berichten. 

Und dann kam gestern der Abschlussbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).

Rein positive Nachrichten zum Klimaschutz gibt es nach meinem Eindruck nicht. Nehmen wir die Nachrichten der vergangenen Woche. Deutschland hat seine Klimaziele für 2022 erreicht, die Emissionen sind gesunken. Das ist gut, keine Frage. Das liegt hauptsächlich an den Einsparungen in der Industrie aufgrund der Energiekrise. In anderen Sektoren wie dem Verkehr sind sie sogar gestiegen, und es gibt noch keinen langfristigen Plan, sie zu senken. Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir die Ziele, die sich Deutschland gesetzt hat, nicht erreichen.

Gestern wurde nun der sogenannte Synthesebericht des IPCC (Weltklimarat) veröffentlicht, der die sechs Teilberichte seit 2018 zusammenfasst und die Grundlage für die kommenden Klimaverhandlungen bildet. Eine gute Zusammenfassung des Berichts gibt es beim RND.

Klar ist aber, dass wir mit dem aktuellen Kurs die 1,5 Grad Erderwärmung früher erreichen werden als bisher befürchtet, wir werden diese Grenze auch überschreiten. Und das sollten wir jetzt nicht achselzuckend hinnehmen, sondern weiter und verstärkt daran arbeiten, die Erderwärmung zu begrenzen. Denn die Folgen der Erderwärmung werden uns alle treffen, Dürren, Überschwemmungen, Nahrungsmittelknappheit … . Die Folgen für Deutschland bei einer Erwärmung von 1,5 Grad, von 2 Grad oder mehr Grad sind in dem Buch „Deutschland 2050“ sehr gut beschrieben. 

Grafik des IPCC zu der Entwicklung der Erderwärmung
https://www.ipcc.ch/copyright/

Aber auch hier ist der Bericht eindeutig: Die Mittel, die Erderwärmung zu begrenzen und die Folgen abzumildern, haben wir bereits, sei es Solar- und Windenergie oder auch genügend Geld. Denn langfristig ist Klimaschutz billiger als die Finanzierung der Folgen. 

Leider ist es bis jetzt (Stand 21.3.2023 9 Uhr) aus den Reihen unserer Politiker*innen recht ruhig in Bezug auf den Bericht, dabei ist klar, dass wir noch mehr ins Handeln kommen müssen.

Rein positive Nachrichten zum Klimaschutz gibt es bis jetzt also nicht wirklich, muss ich sagen. Aber auch in anderen Bereichen muss ich persönlich lernen, auch die kleinen Erfolge zu feiern und vielleicht gilt das ja auch für den Klimaschutz? 

Rutger Bregman schreibt in seinem Buch „Im Grunde gut“:

Zu viele Umweltschützer unterschätzen die Wehrhaftigkeit des Menschen. Und ich fürchte, dass ihr Zynismus zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden kann, ein Nocebo, die entmutigt und die Erderwärmung durch nur beschleunigt. 

Kapitel 6 Nr. 4 letzte vorletzter Absatz (bei mir Seite 161)

In diesem Sinne, nehmen wir die Aussage aus dem IPCC auf, wir können immer noch handeln, die Erderwärmung lässt sich wenigstens verlangsamen, Maßnahmen der Klimaanpassung könnten auch das Lebensumfeld verbessern. 

Und endlich einen Wandel in unserem Wirtschaftssystem einleiten. 

Quellen

https://www.sueddeutsche.de/politik/klimaziele-deutschland-treibhausgase-emissionen-1.5768935

https://www.rnd.de/wissen/ipcc-klimabericht-das-sind-die-fuenf-wichtigsten-erkenntnisse-M3OS5U6QEZGD5MI4NGLB72R2T4.html

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