Kolumne #2 – Ich wähle grün: Mein Beitrag zum Klimaschutz!?
Hier kommt heute meine zweite Kolumne zum Thema Klimaschutz und nachhaltiges Leben. Vieles in diesem Bereich interessiert mich, aber ich lerne gerade, was sich für eine Kolumne eignet und was eher in Wissensbeiträge gehört. Wie aktuell muss es sein? Darf es auch ein Randthema sein?
Eine Kolumne „ist ein Meinungsbeitrag und spiegelt somit die Ansichten der Autor*innen zu einem Sachverhalt wider“, vermutlich wird meine Kolumne daher immer wieder Änderungen erfahren. Aber jetzt fangen wir erst einmal mit meiner Februar-Kolumne an. (Jedes Mal, wenn ich Kolumne tippe, höre ich in meinem Kopf „Karla Kolumna“).
Den Anstoß zu dieser Kolumne gaben Gespräche mit anderen Menschen. Darunter sind in meinen Augen sehr gebildete und selbstreflektierte Menschen, von denen ich weiß, dass sie sich politisch eher den Grünen zuordnen.
Die Themen Grüne in der Regierung und der Umgang mit Lützerath (um Lützerath ging es in meiner ersten Kolumne) kamen in diesen Gesprächen auf. Oft beginnt dann eine Art Monolog. Viele Themen kommen dabei zur Sprache. Abbaggerung demokratisch / rechtlich gestützte Entscheidung; Deutschland ist nur für 2% der Treibhausgase verantwortlich; Deutschland kann eher nur symbolisch dazu beitragen, wir sollten nicht ins Mittelalter zurückfallen; außerdem sind wir sehr erfinderisch, siehe unsere Smartphones, die passende Technik wird schon erfunden werden; ja es muss sich etwas ändern und wir werden uns alle anpassen müssen ggf. auf etwas verzichten müssen; aber es braucht realpolitische Maßnahmen.
Hier folgt dann oft der Hinweis, dass sie deshalb die Grünen wählen.
Vorweg, ich finde das positiv, da die Grünen für das Thema Klimaschutz unterwegs sind.
Aber reicht das? Ich habe an dieser Stelle schon oft geschrieben, dass die Verantwortung für den Klimaschutz nicht auf das Individuum abgewälzt werden darf. Ich bleibe dabei. Aber einen Beitrag müssen wir alle leisten, und es ist gut, sich für Parteien einzusetzen, die das wollen. Damit die Rahmenbedingungen stimmen. Aber Parteien setzen oft das um, was ihre Mitglieder erwarten und was in der Gesellschaft einen gewissen Rückhalt hat.
Deshalb muss das Wissen über den Klimawandel an alle vermittelt werden. Im Jahr 2022 wurden die Ergebnisse des Bürgerrates Klima veröffentlicht. Dort wurden zentrale Leitsätze und Empfehlungen für die Politik entwickelt. Sehr spannend an dem Bericht finde ich, zu welchen Maßnahmen die Bürger*innen bereit sind. Bei einigen dieser Maßnahmen wird in vielen öffentlichen Debatten oft abgestritten, dass die Menschen diese Entwicklung mittragen würden.
Worauf will ich also hinaus? Ich finde es gut, wenn die Menschen Parteien wählen, die sich für den Klimaschutz einsetzen, aber sich bitte nicht darauf ausruhen. Denn derzeit schafft es keine Partei mit ihren Plänen, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Daher in klares „Nein“ auf die Frage, ob es reicht, grün zu wählen.
Gedanken zu den Punkten aus den Gesprächen
Quasi als Anhang zur Kolumne hier noch meine Meinung zu den Punkten, die mir aus meiner subjektiven Sicht aus diesen Gesprächen im Gedächtnis geblieben sind und bei denen ich eine andere Auffassung habe.
Die geplante Abbaggerung von Lützerath ist durch Gerichtsurteile abgesichert. Aber offenbar gibt es Bedenken bei den Menschen und auch Wissenschaftler*innen haben Bedenken. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn es das geforderte Moratorium gegeben hätte. Wer weiß, was dann passiert wäre. Auf jeden Fall eine bessere Kommunikation der Entscheidungen.
Deutschland verursacht nur 2% der CO2-Emissionen, das stimmt. Nach aktuellen Daten sind es nur 1,8% der weltweiten Emissionen (2021). Die Zahl klingt super klein. Aber damit gehören wir immer noch zu den 10 größten Emittenten. Und diese Liste umfasst rund 195 Länder. Wenn ich 100% auf fast 200 Länder verteile, dann sind 1,8% schon ordentlich. Natürlich sind andere „schlimmer“. Aber auch hier dürfen wir nicht vergessen, dass sich die Daten auf die Emissionen vor Ort beziehen. Es gibt keine Verrechnung, wie hoch der Anteil der Emissionen ist, der durch Produkte entsteht, die in anderen Ländern hergestellt und in Deutschland konsumiert werden. Deshalb ist alles, was wir in Deutschland, in der EU ändern können, weit mehr als symbolisch.
Und niemand redet vom Mittelalter. Wir sollten nur unsere Privilegien überdenken und uns hier und da etwas zurücknehmen.
Natürlich werden wir noch geile Technologien erfinden, die uns vielleicht sogar vor den schlimmsten Folgen des Klimawandels schützen. Aber es gibt keine Garantie dafür und auch keine Garantie dafür, dass es nicht noch schlimmer wird. Deshalb sollten neue Technologien weiter entwickelt werden, aber bitte lasst uns die, die wir schon haben (PV, Windkraft etc.) endlich so einsetzen, dass sie ihren Beitrag leisten können. Was soll schon passieren, wir haben den Klimawandel früher als erhofft abgemildert? Schon heute leiden viele Menschen unter den Folgen des Klimawandels.
Empfehlungen
https://buerger-begehren-klimaschutz.de
https://www.mehr-demokratie.de
Quellen
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/klimaziele-wahlprogramme-bundestagswahl-100.html
https://de.scientists4future.org/offener-brief-ein-moratorium-fuer-die-raeumung-von-luetzerath/
https://de.statista.com/infografik/23383/anteil-der-laender-an-den-weltweiten-co2-emissionen/
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