Leitfaden – Konsumfasten für Anfänger

Hast du schon mal von Konsumfasten gehört? Dabei geht es darum, in einem definierten Zeitraum bestimmte Dinge nicht zu kaufen. Ich hab das vor knapp 3 Jahren auch mal gemacht. Damals war der Hintergrund noch weniger Zeug zu besitzen, heute geht es mir darum, einfach weniger zu konsumieren. Da ich glaube, dass es keinen nachhaltigen Konsum geben kann. Mein Gedanken dazu habe ich bereits in einem Artikel aufgeschrieben.

Hintergrund

Bei mir (später uns) fing es im Sommer 2018 an, auf einmal war mir unser ganzes Zeug (auch heute haben wir noch einiges) einfach zu viel. Im Urlaub hatte ich das Buch von Marie Kondo gelesen. Kaum zurück ging es meinem Kleiderschrank an den Kragen. So viele Klamotten, die ich lange nicht getragen hatte, nicht mehr mochte und/oder mir einfach nicht mehr passten.

Danach habe ich mich sogar an meine Bücherregale gewagt, wir hatten ca. 4 1/2 Billyregale voller Bücher. Von 2 Billyregalen und der entsprechenden Menge Bücher haben wir uns getrennt. Heute sind es nur noch 1 1/2 Billyregale mit Büchern. Und auch das möchte ich weiter reduzieren. 

Konsumfasten für 4 Wochen

Ausmisten ist das eine, aber gleichzeitig zogen ständig neue Dinge wieder bei uns ein. Zu der Zeit hatte ich auch ein großes Bedürfnis, Dinge zu kaufen. Kleidung, Bücher, Zeitschriften, Dekokram und Bastelzeug. Deswegen beschloss ich genau diese Dinge für 4 Wochen nicht mehr zu kaufen. Die ersten drei Wochen liefen gut, in der Zeit wollte ich vor allem Kleidung kaufen und habe mir notiert, was es war. In der letzten Woche kam mir ein IKEA-Besuch dazwischen. Wir brauchten noch Stühle und Schubladen und ich konnte nicht durch die Markthalle laufen, ohne etwas mitzunehmen. Die Möbel haben wir noch heute, aber ob der Dekokram wirklich notwendig war …

Am Ende hatte ich 8 Dinge auf meinem Zettel, welche ich in der Zeit unbedingt kaufen wollte. Davon 6 Kleidungsstücke, 5 davon habe ich danach tatsächlich gekauft und 4 besitze ich noch heute. Zusätzlich etwas für die Küche und ein Buch. Das Buch wurde ebenfalls gekauft und steht in den 1 1/2 Billyregalen. 

Mir haben die 4 Wochen gezeigt, dass es auch ohne shoppen geht. Natürlich kaufe ich heute auch noch Dinge, aber ich hinterfrage mich und meine Wünsche mehr. Ich habe mir ein Budget gesetzt und wenn es etwas Teureres sein soll, muss erst dafür gespart werden. Gegen jeden Spontankauf bin ich leider noch nicht gefeit, aber der Unterschied zwischen heute und Anfang 2018 ist sehr, sehr groß.

Buch „Konsumfasten für Anfänger“

Ich folge schon länger dem Instagram Account und dem Blog von Sventja Rich Bitch Project. Im Mai hat sie in ihrer Instagram-Story Testleser*innen für ein Buch über Konsumfasten gesucht. Ich hatte mich spontan bei ihr gemeldet. Also durfte ich ihr Buch vorab lesen und habe ihr eine Rückmeldung gegeben. Im August ist ihr Buch „Konsumfasten für Anfänger“ dann erschienen. 

Ich habe die veröffentlichte Version ihres Buches natürlich auch noch gelesen. Es ist etwas länger, die Checklisten sind erweitert worden und ein paar meiner Anregungen konnte ich entdecken. 

Mein Eindruck

Bevor es mit dem Tipps und Anregungen für die Konsumfasten Challenge losgeht, gibt es ein paar einführende Kapitel zum Thema „Konsum“. Besonders die geschichtliche Entwicklung hat mir noch einmal vor Augen geführt, dass wir heutzutage ein sehr bequemes Leben haben, mit einem völligen Überangebot an Produkten. Dabei aber gleichzeitig die Entstehung der Produkte aus den Augen verlieren. Es ist wie mit dem Running Gag „woher kommt der Strom – aus der Steckdose“. „Woher kommen unsere Produkte – aus den Geschäften“.

Die Kapitel über die Umsetzung der Challenge sind sehr verständlich. Es werden viele Beispiele gezeigt bzw. Vorschläge gemacht. Häufig fehlt uns doch eine erste Idee, wie mensch die Dinge formulieren soll. Ich hatte an meinen Monat Konsumfasten gedacht und überlegt „hatte ich ein Ziel?“. Im ersten Impuls hab ich es verneint. Dann habe ich die Vorschläge gelesen und musste doch ein paar Mal nicken. Auch die ganzen möglichen Varianten, wie eine No Buy Challenge aussehen kann, helfen bei der Planung für eine Challenge, die zwar herausfordernd, aber nicht überfordernd ist. Jede*r startet von einem anderen Punkt aus. Auch die 11 Notfalltipps sind wichtig. Ich habe in meinem Monat in der letzten Woche gegen Tipp 5 „Brich nicht Deine eigenen Regeln“ verstoßen und es mir gegenüber ausführlich gerechtfertigt. 

Für die Planung und Umsetzung der Challenge gibt es zusätzlich hilfreiche Checklisten. Mit der einen lässt sich die Challenge planen, welche Regeln gelten, welche Erwartungen habe ich etc. Die Nächste dient als eine Art Tagebuch. Eine kleine Checkliste fürs  Portemonnaie, um sich auch beim Einkaufen daran zu erinnern und ggf. Spontankäufe zu vermeiden. Die letzte Checkliste dient als Rückblick, wie war es, wurden meine Erwartungen erfüllt. 

Fazit

Mir hat das Buch gut gefallen. Mit knapp 90 Seiten ist es nicht zu lang, enthält aber wertvolle Tipps und Vorschläge für die Umsetzung. Die Checklisten sind eine wirklich gute Unterstützung.

Ich kann dir nur empfehlen, selber mal für eine Konsumfasten Challenge zu starten, wenn du viele Dinge besitzt bzw. Viel shoppst. Es muss dabei nicht um Nachhaltigkeit oder Geld sparen gehen, sondern einfach mal festzustellen, wie Konsum unseren Alltag beeinflusst. 

Eckdaten zum Buch

TitelKonsumfasten für Anfänger
Autor*innenSventja J. Franzen
VerlagIndependently published – Link Amazon
Seiten94
ISBN979-8506017066
Preis6,99 € Taschenbuch  4,99 € eBook

Wie sieht es bei dir aus, hast du schon eine Konsumfasten Challenge gemacht oder planst eine?

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