11 Tipps um dein Bad nachhaltiger zu gestalten


Neben der Ernährung war die Umstellung auf ein plastikfreieres Bad und damit auf nachhaltigeres Leben der Anfang. Denn im Bad lassen sich sehr schnell und einfach konventionelle Produkte austauschen. Aber auch, weil wir alle im Bad viele Dinge brauchen und auch aufbrauchen, dann kann mensch schneller starten. Von mir kenne ich es nur zu gut, wenn ich etwas anders machen will, dann sofort. Ich gebe euch 11 Tipps, womit ihr beginnen könnt. Wir sind auch mit diesen Dingen gestartet.

1. Shampoo

Das normale Shampoo in der Plastikflasche lässt sich ganz einfach durch festes Shampoo ersetzen. Passt nur auf, dass ihr keine Haarseife kauft. Die Zusammensetzung von festen Shampoo und Haarseifen ist eine andere. Jedes Haar reagiert unterschiedlich darauf. Bei mir hat es nicht funktioniert. Meine Haare waren nach dem Waschen total klebrig, nicht mal eine saure Risse half (dazu mehr unter Spülung).

Ich habe mich auch an der „Water only“ Methode probiert und Roggenmehl genutzt. Nur Wasser scheint bei mir nicht zu funktionieren bzw. ich habe die Umsetzung nicht perfektioniert. Roggenmehl hat ganz gut geklappt, allerdings nur kopfüber in der Wanne und einmassieren und auswaschen sind zeitintensiv.

Ich bleibe erst einmal bei den festen Shampoos. Es schäumt, riecht gut und die Haare fühlen sich gut an.

Feste Shampoos gibt es im Unverpacktladen ganz ohne Verpackung. In der Drogerie, in Bioläden oder in Online-Shops sind sie meistens in Karton verpackt.

2. Duschgel

Duschgel = Seife. Keine Ahnung warum wir die Duschgels gegen Seife ausgetauscht haben. Beides funktioniert. Bei der Seife kaufen wir aber kein Wasser in der Flasche und auch kein Plastik mit. Ich mache es mir ganz einfach und kaufe Olivenölseife im Bioladen und nutze es zum Händewaschen in Bad und Küche und zum duschen.

Seifen kann mensch überall kaufen.

3. Spülung

Spülung gibt es auch als feste Stücke. Ich hatte ganz am Anfang mal eins, aber ich war damit nicht zufrieden. Bei meinen vielen Versuchen, dass richtige Shampoo zu finden (Haarseife, Water only, Roggenmehl, etc.) stieß ich auf die „saure Rinse“. Dadurch wird der ph-Wert von Kopfhaut und Haaren ins Gleichgewicht gebracht, die Haarstruktur wird geglättet und bekommt einen natürlichen Glanz. Außerdem hilft es gegen dieses klebrige Gefühl der Haare, bei sehr kalkhaltigen Wasser.

Bei der sauren Rinse habe ich Anfangs Apfelessig genutzt, einfach 1 EL mit einem Liter Wasser mischen und nach der Haarwäsche über den Kopf gießen bzw. die Haare. Ich wasche die Rinse nicht aus. Versprochen: Der Geruch verfliegt und die Haare lassen sich gut kämmen.

Mittlerweile nutze ich Zitronensaft und hoffe, dadurch meine Haare etwas aufhellen zu können. Kamillentee soll angeblich auch helfen, ich persönlich fand den Effekt nicht so gut. Bei dunklen Haare passt schwarzer Tee ganz gut. Meine andere Hälfte ist damit sehr zufrieden.

Die feste Spülung gibt es in den selben Läden, wie das feste Shampoo (bei der Drogerie bin ich mir nicht ganz sicher). Tee, Apfelessig und Zitronen(-saft) kann mensch auch überall kaufen. Achtet bitte, wenn möglich, auf Bioqualität.

4. Rasierer

Die ganzen Einweg-Rasierer bzw. Rasiersysteme sind darauf ausgelegt, dass mensch günstig den Rasierer im Angebot erwerben kann und dann viel Geld mit den Klingen verdient wird. Neben den Rasierer aus Plastik ist an den Klingen viel Plastik und meist gehört eine üppige Verpackung dazu. Rasierhobel oder anderer Rasierer, die die klassischen Rasierklingen verwenden, sind in der Anschaffung etwas teurer, dafür bekommt mensch die Klingen für wenige Cent. Die Klingen sind meist in Papier verpackt. Mit der Zeit ist ein Rasierhobel günstiger als die anderen Rasierer mit den teuren Klingen.

Ich brauche aktuell noch meine alten Klingen auf und werde mich dann an den Rasierhobel wagen. Mein Männe nutzt den bereits und ist sehr zufrieden. Er verletzt sich auch nicht öfter als vorher.

So nebenbei auf englisch heißt der Rasierhobel – safety razor.

Den Hobel und die Klingen gibt es in vielen Geschäften zu kaufen. Wir haben unseren Hobel aus einem kleinen feinen Fachgeschäft in der Nähe.

5. Zahnpasta

In vielen Zanhpasten ist Mikroplastik enthalten, um durch den Schmirgel-Effekt das Gefühl von glatten Zähnen zu bekommen. Ich nutze mittlerweile Zahnputztabs bzw. -pulver, meine Zähen fühlen sich glatt an und sehen sauber aus. Bei den letzten Zahnarztterminen gab es auch keine Beschwerden.

Neben Unverpackt- und Bioläden gibt es die Taps auch schon in der Drogerie.

6. Binden/Tampons

Gerade menstruierende Menschen brauchen regelmäßig Produkte für die Blutung. Einwegtampons und -binden sind häufig gebleicht, dass kann die Schleimhaut reizen. Menstruationstassen, -unterwäsche und Stoffbinden, nehmen das Blut auch gut auf und können nach einem heißen Waschgang wiederverwendet werden. Anfangs ist die Verwendung etwas ungewohnt, aber das vergeht schnell. An starken Tagen lassen sich Tasse und Backup-Binde/Unterwäsche gut kombinieren.

Tassen gibt es bereits in der Drogerie. Stoffbinden und Menstruationsunterwäsche habe ich bisher nur im Unverpacktladen oder online kaufen können. Auf der Seite Ekologiska Mag gibt es eine gute Übersicht aktueller Anbieter von Menstruationsunterwäsche.

7. Hautpflege

Zur Feuchtigkeitspflege meiner Haut und Haarspitzen habe ich eine Flasche Arganöl im Badezimmerschrank stehen. Normalerweise dient das Arganöl als Dressing. Bei der Anwendung von reinem Öl ist sehr wichtig, die Haut vor dem Auftragen anzufeuchten, sonst zieht das Öl nicht ein und führt zu noch trockeneren Haut. Zusätzlich dient es auch der Haarpflege. Direkt nach der Haarewäsche massiere ich ein paar Tropfen Öl in meine Spitzen. 

Lebenmittelöl findet ihr in allen Supermärkten, Drogerien, Bio- und Unverpacktläden.

8. Peeling

Als Peeling eignet sich sehr gut Kaffeesatz oder Salz/Zucker vermischt mit Öl. Salz nehme ich nicht mehr so gerne, da es in kleinen Wunden brennt. Wenn ich das Öl-Zucker-Peeling verwendet habe, brauche ich für den Tag keine weitere Hautpflege, da meine Haut gut mit Öl und Wasser versorgt wurde.

9. Wattepads

Wer braucht nicht irgendetwas zum Abschminken oder Nagellack entfernen. Eine Freundin hat mir aus einem alten Handtuch waschbare Pads genäht. Diese nutze ich mit Öl zum Abschminken. Ich brauche keine spezielle Abschminklotion oder ähnliches. Um Nagellack zu entfernen habe ich einen Waschlappen (den ich nur dafür verwende). Pads und Waschlappen kommen einfach mit in die Kochwäsche – fertig.

Stoffpads gibt es online und in Unverpacktläde zu kaufen.

10. Deo

Kann mensch sehr gut selber herstellen. Es gibt Rezepte für feste und flüssige Deos. Bei den festen Deos fand ich noch kein Rezept gut. Bei Bedarf kaufe ich ein festes Deo in der Drogerie. Flüssiges Deo zum Sprühen lässt sich sehr gut selber herstellen. Dazu benötigt ihr Wasser, Natron, ätherische Öle und eine Sprüh-Flasche. Ein gutes Rezept findet ihr auf der Seite von Shia.

Ätherische Öl gibt es in einige Drogerien, ansonsten in Bio- und Unverpacktläden. Die restlichen Zutaten gibt es dort natürlich auch, aber auch in Supermärkten.

11. Mundwasser

Wir machen unser Mundwasser selber. Daher sind keine Konservierungsstoffe drin und mensch sollte nicht zu große Menge auf einmal herstellen. Mit Wasser, Natron, Birkenzucker und ätherischen Ölen ist dies schnell zusammengerührt.

Zutaten:
240 ml abgekochtes und abgekühltes Wasser
1 TL (5 ml oder ca. 4 g ) Natron
5 Tropfen naturreines ätherisches (japanisches) Minzöl
5 Tropfen naturreines ätherisches Teebaumöl
Optional 1 TL Xylitol

Zubereitung:
Alles in ein Glas oder eine kleine Flasche geben und gut schütteln. Ebenfalls vor jeder Anwendung gut schütteln, da sich das Natron unten absetzt. Sich den Mund 1 bis 2 Minuten lang mit 1 Esslöffel (15 ml) ausspülen.

Das Rezept ist aus dem Buch „Zero Waste“. Ich habe dazu auch eine kleine Rezension geschrieben. Wir nutzen es schon ein paar Jahre und sind sehr zufrieden damit.

Was den Einkauf angeht – siehe Deo.

Es gibt noch mehr nachhaltige Möglichkeiten

Dies sind Tipps, die wir bisher selber umsetzen. Weitere Dinge sind beispielsweise Bambuszahnbürsten, Ohrreiniger aus Metal, kein Toilettenpapier (oder aus Bambus).

Ich möchte auf meine elektrische Zahnbürste nicht verzichten. Meine ist aus überwiegend recycelten Plastik, wenn es irgendwann elektrische Zahnbürste mit weniger Plastik gibt, werde ich diese gerne ausprobieren. Ohrreiniger aus Metal habe ich bisher einfach nicht ausprobiert. Vielleicht wage ich demnächst mal den Test. Wir haben welche aus Watte und Papier(Pappe). Ich kann mir noch nicht vorstellen ganz ohne Toilettenpapier auszukommen. Es gibt bereits welches aus Bambus. Ich frage mich allerdings, ob dies soviel besser ist als recyceltes aus Altpapier.

Wenn ich fürs Bad weitere Tipps habe, teile ich sie gerne mit euch.

Habt ihr noch weitere Tipps? Was setzt ihr bereits um? Schreibt mir dies gerne in die Kommentare.

Empfohlene Beiträge

2 Kommentare

  1. Danke für die tollen Tipps für Bad! Werde mich beim nächsten Drogerie-bummel/Einkauf definitiv mal nach den hier vorgeschlagenen Alternativen umsehen. Den Rasierhobel kann ich übrigens uneingeschränkt empfehlen – nutze einen von Mühle seit Jahren. Ganz ohne Verschleiß und super günstig!

    • Ich bin gespannt, was du umsetzen wirst.


Kommentar hinzufügen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

16 + 8 =