7 Tipps für nachhaltige Veränderungen im Alltag

Der neuste IPCC Sachstandsbericht aus Sommer ist nicht gerade ein Grund für Freudensprünge. Mich hat der Bericht und das Hochwasser (ich war nicht betroffen) gelähmt. Diesen Artikel wollte ich schon vor Wochen schreiben, aber es ging nicht. Aber heute möchte ich dir endlich ein paar weitere Tipps für nachhaltige Veränderungen deines Alltags geben. Tipps für ein nachhaltigeres Bad oder weniger Plastik im Alltag findest du auch auf meinem Blog.

Ich glaube nach wie vor, dass alle Politik, Industrie, Gesellschaft und Individuen ihren Beitrag leisten müssen. Daher sind neben Wahlen auch die täglichen Handlungen wichtig. Dabei kann natürlich jeder Mensch nur umsetzen, was seine*ihre (finanziellen) Möglichkeiten sind. 

Neben dem täglichen Einkauf gibt es weitere Möglichkeiten, sich für Nachhaltigkeit einzusetzen, ohne ständig neue Entscheidungen treffen zu müssen. Einmal umgestellt und schon lassen sich nachhaltige Veränderungen umsetzen. 

Ich stelle dir heute einige Firmen/Produkte vor, die ich selber nutze. Ich werde dafür aber nicht bezahlt. 😉

1. Bank

Banken arbeiten mit den Guthaben unserer Konten. Nachhaltige Banken schließen hier einige Branchen aus, denen sie u.a. keine Kredite geben, z. B. Rüstungsindustrie, Atomkraft, Massentierhaltung. Dafür mehr in den Bereichen erneuerbare Energien oder Bildung. Auch innerhalb dieser Geldhäuser wird nachhaltiger agiert mit Ökostrom, es gibt keine Anreizsysteme wie Boni für Abschlüsse. Bei einigen diese Bank sind die Kontoführungsgebühren nicht ganz günstig, vergleichbar mit Sparkassen. Aber es gibt auch einen günstigen Anbieter. Ich selber habe mein Girokonto bei der GLS Bank und mein Tagesgeldkonto bei Triodos. Die GLS Bank ist auch genossenschaftlich organisiert. Eine Übersicht der Anbieter findest du auf Finanzvergleich. 

2. Suchmaschine

Wir kenne alle die große Suchmaschine und nutzen sie vermutlich täglich. Doch auch hier gibt es eine Alternative. Ecosia. Wenn du über Ecosia die Suche startetest, werden mit Klicks auf Werbeanzeigen Einnahmen generiert und Ecosia pflanzt davon Bäume. Auf dem Blog von Ecosia findest du regelmäßige Berichte, wo Bäume gepflanzt wurden. Auch die Funktionalität des Suchalgorithmus ist gut, ich finde in fast allen Fällen, was ich suche. Wenn mal nicht, dann wechsel ich zur bekanntesten Suchmaschine. 

3. Strom

Den Tipp Ökostrom dürften die meisten schon kennen. Leider ist Ökostrom nicht gleich Ökostrom. Einige Anbieter bieten zwar Ökostrom an. Doch dieser wird teilweise einfach umdeklariert. Heißt. In einem Land wird ökologischer Strom produziert, hier wird der Strom über fossile Brennstoffe erzeugt und über einen Zertifikatshandeln wird dieser zu Ökostrom. Ziel bei der Nutzung von Ökostrom ist aber, die fossilen Brennstoffe weiter zu reduzieren und den Ausbau von erneuerbaren Energien zu erhöhen. Ökostrom ist auch nicht zwingend teuerer als der normale Strom. Hier lohnt wie immer ein Preisvergleich. Bei utopia.de gibt es einen Beitrag über sieben empfehlenswerte Anbieter und die Bedeutung von Ökostromsiegeln

4. Mail

Mailanbieter gibt es mittlerweile sehr viele, die meisten sind kostenlos, ballern ihre Seite aber mit Werbeanzeigen zu oder arbeiten mit deinen Daten. Ich habe meine private Mailadresse bei posteo.de. Dieses Postfach ist nicht kostenlos, sondern kostet 1€ pro Monat. Dadurch bleibt mir aber viel Werbung erspart, meine Daten sind sicherer. Posteo hat seinen Sitz in Berlin, nutzt Ökostrom, haben ihre Bankkonten bei einer nachhaltigen Bank, bietet den eigenen Mitarbeiter*innen kostenfreie ÖPNV Tickets, bio-vegetarische Kantine, achtet bei Anschaffungen auf Nachhaltigkeit und vieles mehr. Eine Übersicht weiterer Mailanbieter findest du auf utopia

5. Krankenkasse

Gerade bei den gesetzlichen Krankenkassen finden sich die Unterschiede in Kleinigkeiten und ich meine nicht nur den Zusatzbeitrag. Dadurch, dass Basisleistungen gesetzlichen geregelt sind, findest du hier nicht viele Unterschiede. Aber es gibt auch Krankenkassen, die ihren Fokus auf nachhaltige Kriterien setzen. Sei es durch stromsparende Maßnahmen in den Verwaltungen, nachhaltige Beschaffungen, Management Fokus auf soziale Kriterien, Nutzung von Ökostrom, Erstellung einer Gemeinwohlbilanz und vieles mehr. Eine Übersicht nachhaltiger Krankenkassen findest du auf LifeVerde

6. Hosting

Als ich meinen Blog starten wollte, habe ich nach einem Hosting Anbieter gesucht. Auch auf Ecosia werden erst einmal die Großen/Bekannten aufgeführt. Ich war schon fleißig am Vergleichen, als der Gedanke aufkam, „gibt es das auch in nachhaltig?“. Wäre für mein Blogthema ja auch konsequent. Also neue Suche und tatsächlich es gibt Anbieter. Der Fokus liegt hier meist auf Ökostrom, es geht schließlich um den Betrieb der Server für die Webseiten. Hier muss ich aber ehrlich sagen, sind Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich mit den anderen Anbieter schlechter. Mir persönlich war aber ein nachhaltiger Anbieter wichtiger als ein etwas mehr Speicherplatz für denselben Preis. Auch hier gibt es bei utopia eine Übersicht nachhaltiger Hoster. 

7. weitere Anregungen für nachhaltige Veränderungen

Sowie beim Hosting gibt es in vielen Bereichen nachhaltige Anbieter, mensch muss nur danach suchen. Nicht immer und überall ist direkt ein Wechsel möglich. Bei Banken und Krankenkassen geht dies heutzutage recht einfach. Strom ja sowieso. Es gibt mittlerweile aber auch nachhaltige Versicherungen. Je nach Versicherung ist es aber nicht sinnvoll, diese zu wechseln. Ich habe hier bisher auch nichts unternommen, werde aber regelmäßig schauen, wann es sinnvoll, ist eine alte Versicherung zu kündigen oder bei Abschluss einer Neuen auf einen nachhaltigen Anbieter zu wechseln. Daher behalte die Frage „gibt es das auch in nachhaltig?“ im Hinterkopf, falls neue Anschaffung bzw. Verträge anstehen.

Fazit

Durch viele kleine nachhaltige Veränderungen wird das eigene Leben nachhaltiger. Ich habe meine Konten bei nachhaltigen Banken (die meisten zumindest), habe einen Mailanbieter, der Ökostrom nutzt und auch die Geschäftskonten bei einer nachhaltigen Bank führt. Auch meine Krankenkasse oder mein Hoster nutzt Ökostrom und setzen sich für soziale Projekte ein. Durch meine Entscheidung unterstütze ich nachhaltige Unternehmen, dadurch wird der Kreis immer größer und wir schaffen ein neues Werteverständnis. Für mich persönlich ist es aber nur ein kleiner Schritt. 


Wie sieht es bei dir aus? Nutzt du schon einen nachhaltigen Anbieter oder planst du zu wechseln?

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